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Die Schönheit des Mikroversums – Lernen Sie den globalen Gewinner des IOTY 2021 kennen

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Arabidopsis thaliana Blüte, aufgenommen von Jan Martinek, dem globalen Gewinner des IOTY 2021

Benötigen Sie Inspirationen zur Teilnahme an unseren Global Image of the Year 2022 Award (IOTY)? Sehen Sie sich das globale Gewinnerbild unseres IOTY Award 2021 an! Diese schöne Aufnahme einer Arabidopsis thaliana Blüte, aufgenommen von Jan Martinek aus der Tschechischen Republik, beeindruckte die Jury und erhielt den globalen Preis für die meisterhafte Verbindung von künstlerischer Kreativität und Wissenschaft.

Jan Martinek verwendete für die Aufnahme des Gewinnerbildes das AX70 System von Olympus.

Im Rahmen unserer jährlichen Tradition, die Entstehungsgeschichten der IOTY Gewinnerbilder zu erzählen, haben wir uns mit Jan Martinek unterhalten, um mehr über die Aufnahme, die Probe und die verwendeten Aufnahmetechniken zu erfahren. Jan Martinek ist Doktorand des Department of Experimental Plant Biology der Charles University in Prag. Er arbeitet im Labor für Plant Cell Biology and Biotechnology, wo sich sein Team mit dem Zytoskelett von Pflanzenzellen befasst. Für seine Pflanzenzellforschung verwendet er hauptsächlich die Mikroskopie, mit der auch diese atemberaubende Aufnahme entstand.

Im folgenden Interview erfahren Sie mehr!

Frage: Was ist auf Ihrem Gewinnerbild zu sehen?

Jan Martinek: Auf dieser fluoreszierenden Mikrofotografie sind Pollenschläuche zu sehen, die durch den Stempel einer Arabidopsis thaliana Blüte wachsen. Die Blüte wurde chemisch fixiert und gereinigt, um sie transparent zu machen, und dann mit Anilinblau gefärbt. Dieser Farbstoff setzt sich in der Struktur der Callose ab, einem Polysaccharid, das in den Zellwänden von Pollenschläuchen vorkommt, und hat eine grün-gelbe Fluoreszenz. Ich wollte messen, wie effizient der Pollen meiner Mutante die Eizellen befruchtet.

Frage: Wie haben Sie dieses Bild aufgenommen? Sind Sie während des Prozesses auf Herausforderungen gestoßen?

Jan Martinek: Dieses Bild wurde mit dem ältesten Mikroskop in unserem Labor aufgenommen, dem AX70 Provis Mikroskop von Olympus. Arabidopsis-Blüten sind ziemlich groß, etwa 2–3 mm, daher habe ich ein 4X-Objektiv verwendet. Es handelt sich um eine Fluoreszenz-Mikrofotografie unter UV-Anregungslicht mit einem breiten Emissionsfilter.

Die Herausforderung bestand darin, die Proben zu fixieren, zu reinigen, aufzuweichen und zu färben, um sie für die Mikroskopie aufzubereiten. Das Verfahren an sich ist nicht kompliziert, lediglich zeitaufwändig.

Frage: Weshalb haben Sie gerade dieses Bild als Ihren Beitrag für den IOTY Award ausgewählt?

Jan Martinek: Ich fand das Bild nicht besonders herausragend, aber auf Instagram kam es gut an. Also habe ich dieses Bild zusammen mit anderen Bildern, die ich interessanter fand, eingereicht. Mein ästhetischer Geschmack unterscheidet sich häufig von dem meiner Kollegen und Freunde. Wir sind uns oft nicht einig, welches Bild ich aus einer Serie auf Instagram teilen soll. Glücklicherweise habe ich dieses Mal auf die Mehrheit gehört!

Frage: Welche Botschaft möchten Sie mit dem Bild vermitteln?

Jan Martinek: Ich habe dieses Bild zusammen mit Hunderten von anderen Blüten aufgenommen, um die Länge der Pollenschläuche zu messen. In meinen Forschungsarbeiten werden diese Messungen in ein Diagramm (Abbildung 7c) übertragen, ein kleiner Teil der Daten dient der Unterstützung meiner Hypothese. Da die Ästhetik der mikroskopischen Aufnahmen in der Regel hinter den nüchternen Ergebnissen verborgen bleibt, teile ich diese Nebenprodukte meiner Forschung auf meinen Social-Media-Kanälen. Denn die Natur, und besonders Pflanzen, sind wunderschön. Und es ist großartig, dass solche Wettbewerbe wie dieser dazu beitragen, diese Botschaft zu verbreiten.

Frage: Wo und wann haben Sie zum ersten Mal mit einem Mikroskop gearbeitet?

Jan Martinek: Schon als kleiner Junge hat mich die Natur fasziniert. Ich habe früher immer Käfer und Schmetterlinge gefangen und Steine gesammelt. Mein erstes Mikroskop war ein Spielzeug. In einer Kinderzeitschrift gab es ein Wissenschaftsquiz (z. B. mit Fragen wie: Wie viele Beine hat eine Spinne?) mit Preisen, und als Hauptpreis gab es ein Spielzeugmikroskop zu gewinnen. Ich wollte es unbedingt gewinnen und zu meiner Überraschung kam das Mikroskop eine Woche später bei mir an. Viele Jahre später wurde mir klar, dass meine Eltern es wahrscheinlich für mich gekauft hatten. Ich nahm auch an der Internationalen Biologie-Olympiade teil. Dadurch erhielt ich die Möglichkeit, an einem Ferienkurs für Biologie und Chemie für Gymnasiasten in Běstvina teilzunehmen. Dank Professor Jan Černý bekam ich dort zum ersten Mal ein Fluoreszenzmikroskop in die Hand. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Frage: Was hat Sie dazu inspiriert, die Mikroskopie für künstlerische Zwecke zu verwenden?

Jan Martinek: Mit meinem ersten Spielzeugmikroskop habe ich versucht, die Bilder durch das Okular mit meiner alten Digitalkamera (C-4000 Zoom von Olympus) aufzunehmen. Durch die Vignettierung und Weichzeichnung des Okulars sah es meistens aus wie bunte Planeten auf einem schwarzen Hintergrund. Es sah wunderschön aus, und ich liebte es, aber es war eher Kunst als eine wissenschaftliche Aufnahme.

Heute ist es schwierig, sich nicht inspirieren zu lassen, wenn man die Schönheit sieht, die im Mikroversum verborgen ist. Pflanzengewebe faszinieren besonders durch ihre geometrischen Formen und Symmetrien. Neben der Biologie ist mein Hobby die Landschaftsfotografie, und so kann ich die Mikrofotografie mit der künstlerischen Fotografie verbinden. Ich habe einige Tricks zur Komposition oder Nachbearbeitung, die ich mir bei Landschaftsfotos angeeignet habe, auf meine Mikrofotografie angewendet.

Frage: Was fasziniert Sie an der Mikroskopie am meisten?

Jan Martinek: Sie offenbart eine andere Ebene der Komplexität und Schönheit, selbst bei scheinbar langweiligen Objekten und Proben. Ich denke, jeder wäre fasziniert, wenn er etwas entdeckt, was zuvor verborgen war.

Frage: Beschäftigen Sie sich auch außerhalb Ihrer Arbeit mit mikroskopischer Bildgebung?

Jan Martinek: Meine Bilder sind fast ausschließlich Nebenprodukte meiner Arbeit, und ich habe selten Zeit, um in meiner Freizeit zu mikroskopieren. Doch glücklicherweise geben mir meine Forschungsarbeiten mehr als genug Gelegenheiten, die Schönheit des Mikroversums einzufangen.

Frage: Woran arbeiten Sie derzeit beruflich und künstlerisch?

Jan Martinek: Derzeit arbeite ich an der Fertigstellung meiner Dissertation über den ARP2/3-Komplex in Pflanzenzellen.

Frage: Welche Erfahrungen haben Sie mit den Mikroskopen von Olympus gemacht?

Jan Martinek: Meine ersten Erfahrungen mit einem echten Fluoreszenzmikroskop machte ich mit einem Mikroskop von Olympus. Wir verwenden im Labor immer noch das alte AX70 System von Olympus als zuverlässiges Standard-Modell für die allgemeine Mikroskopie.

Zeigen Sie uns Ihre besten lichtmikroskopischen Bilder

Konnten Sie diese Entstehungsgeschichte und die Geschichten unserer regionalen Gewinner des IOTY 2021 für die Region Asia, Americas und EMEA inspirieren? Dann zögern Sie nicht länger und nehmen Sie mit Ihren eigenen lichtmikroskopischen Aufnahmen (bis zu 3 Bilder) am IOTY 2022 teil! Wir freuen uns auf Ihre Mikroskopieaufnahmen!

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Staff Writer

Rebecca holds a bachelor's degree in journalism from Endicott College and writes about trends and technologies in science and industry. She works closely with Evident engineers and scientists to write pieces about the latest laser scanning, super-resolution, multiphoton, upright, stereo, and inverted microscope systems, as well as leading-edge optics, cameras, and software. Follow her work to learn about Evident's latest for numerous applications, including cytology, pathology, education, and more.

6.12.2022
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