Forscher müssen oft große Bildmengen analysieren, um relevante Daten für ihre Untersuchungen zu erhalten. Dabei kann es sich um quantitative oder qualitative Analysen handeln, die zuverlässig und objektiv sein müssen. Je nach morphologischem Untersuchungsbereich kann diese Aufgabe recht aufwändig sein. Um diesen Prozess zu beschleunigen, bietet Olympus eine Deep-Learning-Lösung in Kombination mit dem SLIDEVIEW VS200 Scanner an. In diesem Experiment wurde das selbstlernende Bildanalysesoftwaremodul des Scanners auf die Erkennung von Glomeruli in der Niere angewendet.
In der Nephropathologie arbeiten Wissenschaftler daran, die komplexen Vorgänge bei Krankheiten im Zusammenhang mit der Niere zu entschlüsseln, um bessere und effizientere Behandlungen zu entwickeln.
Die Nieren erfüllen mit Hilfe der Glomeruli viele lebenswichtige Funktionen, die zur Erhaltung unserer Gesundheit beitragen. Glomeruli sind Nierenstrukturen, die Plasma filtern und die Homöostase aufrechterhalten. Die Glomeruli können bei verschiedenen Krankheiten betroffen sein, die von Wissenschaftlern eingehend untersucht werden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser wissenschaftlichen Forschung ist die Analyse einer großen Anzahl von Nierenschnitten, die mit einer Vielzahl von Färbeprotokollen behandelt werden, um diese speziellen Strukturen sichtbar zu machen.
Die Analyse von Nierenschnittbildern kann entscheidend sein, um Veränderungen in der Morphologie oder Anzahl der Glomeruli festzustellen. Die für die Forschung notwendige Untersuchung einer Vielzahl von Proben kann jedoch zeitaufwendig und subjektiv sein. Um diesen Prozess zu beschleunigen und zu optimieren, können Nephropathologen mit dem digitalen SLIDEVIEW VS200 Objektträgerscanner schnell eine große Anzahl von Objektträgern scannen. Die Bildanalysesoftware des Systems umfasst nun auch ein Deep-Learning-Modul für neuronale Netze, das so trainiert werden kann, dass es Glomeruli unabhängig von Variationen in Größe, Form oder Farbe erkennt.
Die Komplexität des Nierengewebes, die Heterogenität der pathologischen Merkmale und die Verwendung verschiedener Färbemittel für nephrohistologische Präparate stellen die computergestützte Bildanalyse von Nierenbiopsieproben vor große Herausforderungen. Durch das Anfärben von Gewebeschnitten kann jeder Objektträger je nach der Menge des vorhandenen Farbstoffs unterschiedliche Farbintensitäten aufweisen.
Diese Variabilität bei der Darstellung von Glomeruli und digitaler Gewebebilder im Allgemeinen erschwert die automatische Klassifizierung. Deshalb ist die Anwendung der Glomeruli-Erkennung in Nierengewebe ein besonders anspruchsvoller Test für die Eignung und Effizienz des VS200 Objektträgerscanners und der TruAI Deep-Learning-Lösung.
Für die Analyse dieser Strukturen in gescannten Bildern werden die Glomeruli normalerweise manuell ausgewählt, was sehr zeitaufwändig ist. Mit herkömmlichen automatischen Segmentierungsmethoden, beispielsweise schwellenwertbasierten Algorithmen, ist es nicht möglich, ausschließlich Glomeruli zu erkennen (siehe oben).
Der VS200 Objektträgerscanner ist mit der VS-Desktop-Software für die Bildanalyse ausgestattet. Diese Software umfasst ein TruAI Modul, bei dem eine Deep-Learning-Lösung für die Erkennung und Segmentierung auf der Basis von konvolutionalen neuronalen Netzen angewendet wird. Diese Netze sind eine Form der selbstlernenden Mikroskopie und eine äußerst leistungsfähige Technologie zur Objektsegmentierung. Dank dieser Technologie können wir die Erkennung der Glomeruli in einer Niere automatisieren.
Der Trainingsprozess des neuronalen Netzes wird im nächsten Abschnitt erläutert.
Schließlich wird das berechnete DNN auf die restlichen Nierenbilder angewendet, um die Glomeruli automatisch zu erkennen und zu segmentieren.
Ein trainiertes tiefes neuronales Netz der Olympus TruAI Technologie kann an jede VS200 Desktop-Station sowie an andere kompatible Olympus Produkte übermittelt und dort verwendet werden.
Dieser Prozess führt zu einem automatisierten Arbeitsablauf, der unten dargestellt ist. Die Segmentierung von Glomeruli umfasst die folgenden drei einfachen Schritte:
1. Mit dem digitalen SLIDEVIEW VS200 Objektträgerscanner wird ein neues Bild gescannt.
2. Das trainierte DNN erkennt und trennt die Glomeruli.
3. Die erkannten Glomeruli können segmentiert und zur weiteren Zähl- und Messanalyse des Ausgangsbildes verwendet werden.
Das TruAI Modul ermöglichte eine einfache Erkennung und Segmentierung von Glomeruli in komplexen Bildern mit wesentlich höherer Zuverlässigkeit und Genauigkeit als andere bestehende automatische Methoden. Basierend auf diesen Segmentierungsergebnissen können zudem weitere Analysen, z. B. Zählungen und Messungen, durchgeführt werden.
Der SLIDEVIEW VS200 Objektträgerscanner kann in Kombination mit der Deep-Learning-Lösung TruAI einen kompletten Arbeitsablauf von der Probenerfassung bis zur präzisen quantitativen Datenanalyse in einer Vielzahl von biologischen Anwendungen auf einer Vielzahl von Bildern, z. B. Zellen und Gewebeproben in Hellfeld und Fluoreszenz, übernehmen.
Die präzise Automatisierung der Bildanalyse nimmt viel mühsame Handarbeit ab und sorgt für mehr Effizienz in der Forschung.
Dieses Anwendungsbeispiel wurde durch Mitwirkung folgender Forscher erstellt:
Please adjust your selection to be no more than 5 items to compare at once
Not Available in Your Country
Sorry, this page is not
available in your country.
You are being redirected to our local site.